Inanna – auch bekannt als Ishtar in babylonischer Zeit – gilt als eine der ältesten Göttinnen der Menschheit. Ihre Geschichte reicht weit zurück in die frühen Kulturen Mesopotamiens, wo sie als Himmelskönigin, Göttin der Liebe, des Krieges und der Fruchtbarkeit verehrt wurde. Doch ihr Mythos ist mehr als nur Erzählung – er ist Spiegel unserer innersten Seelenreise, Sinnbild für den Abstieg ins Unbewusste, die Konfrontation mit dem Tod und die Rückkehr ins Leben, verwandelt und ermächtigt.
Inanna ist eine vielschichtige Gestalt. Sie vereint Gegensätze – Sanftheit und Macht, Sinnlichkeit und Kampf, Schöpfung und Zerstörung. Sie steht für die zyklische Natur des Lebens: Werden, Vergehen und Wiedergeburt. In ihr lebt das urweibliche Prinzip in all seinen Facetten. Ihr Name bedeutet „Herrin des Himmels“ (aus Nin-an-na), und als solche regiert sie über Himmel und Erde. In Keilschrifttexten erscheint sie als Initiatorin von Wandel, als Brückenfigur zwischen oben und unten, zwischen göttlicher Ordnung und menschlicher Erfahrung. Der Name Nin-an-na stammt aus dem Sumerischen und setzt sich aus zwei Teilen zusammen:
- Nin bedeutet „Herrin“, „Frau“ oder „Dame“ und wird häufig als Ehrentitel für Göttinnen oder bedeutende weibliche Persönlichkeiten verwendet. Es drückt Macht, Würde und weibliche Autorität aus.
- An ist das sumerische Wort für „Himmel“ oder „Himmelsgott“. Es bezeichnet das…
Symbolbild: freepik.com
Band 8 – Tore zu verborgener Weisheit
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