Wasser ist Leben. Und doch zeigt sich immer häufiger: In den Händen der falschen Entscheider wird es zur Waffe – gegen die Natur, gegen Tiere, gegen das ursprüngliche Gleichgewicht der Erde.
Ein besonders drastisches Beispiel spielte sich in der Nähe von Darwin, Australien vor Jahren ab: Um einen großen Stausee zu füllen, wurde ein ganzer Fluss abgeschnitten – mit verheerenden Folgen. Der Strom versiegte, das Ökosystem verdurstete. Fische, Reptilien, Wasservögel – alles, was vom Fluss lebte, war plötzlich von der Quelle abgeschnitten. Auch umliegende Tiere, die auf die Wasserstellen angewiesen waren, verendeten.

Warum geschieht so etwas?

Die Antwort liegt oft in wirtschaftlichen Interessen: Stauseen dienen zur Energiegewinnung, zur Landwirtschaft, zur Industrie – aber kaum je der natürlichen Umgebung. Oft wird übersehen (oder ignoriert), dass solche Projekte tiefgreifende ökologische Kettenreaktionen auslösen. Wo einst Kreisläufe der Natur im Gleichgewicht standen, entstehen plötzlich tote Zonen – nicht durch Klimawandel, sondern durch menschliches Eingreifen.

Stauseen verändern Wasserläufe, unterbrechen Wanderwege von Fischen, zerstören Laichplätze, verändern das Mikroklima und verschieben ganze Vegetationszonen. Das Ergebnis: Der Mensch reguliert die Natur – und ruiniert dabei das fein abgestimmte System, das Millionen Jahre lang funktionierte, ohne dass es einen Masterplan brauchte.

Was besonders tragisch ist: Die Tiere haben keine Stimme in dieser Entscheidung. Niemand fragt den Känguru-Herden, den Schildkröten oder Vögeln, ob man ihnen ihre Lebensader nehmen darf. Und doch geschieht es. Immer wieder. Weltweit.

Ein Akt von einzelnen Konzernen

Nicht „die Menschheit“. Sondern bestimmte Akteure – Konzerne, Regierungsbehörden, Investoren – die kurzfristige Gewinne oder strategische Kontrolle über Ressourcen wichtiger finden als das langfristige Wohl eines Ökosystems.

Dabei gäbe es Alternativen: dezentrale Wasserwirtschaft, respektvolle Nutzung natürlicher Quellen, regenerative Landwirtschaft und Kooperation mit statt gegen die Natur. Doch solange Wasser nicht als heiliges Gut, sondern als regulierbare Größe betrachtet wird, werden Entscheidungen gefällt, die Leben kosten.

Und irgendwann – das ist sicher – kommt die Rechnung. Denn die Natur vergisst nicht.

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