Worte sind machtvoll. Sie können aufklären oder täuschen, verbinden oder spalten, heilen oder zerstören. In einer Welt, in der Informationen unser Denken prägen, stellt sich eine zentrale Frage: Wer bestimmt, was gesagt werden darf – und was nicht?

Während der sogenannten Pandemie wurde dies besonders deutlich. Zahlreiche Inhalte, die von der offiziellen Linie abwichen – seien es wissenschaftliche Analysen, persönliche Erfahrungsberichte oder kritische Stimmen aus dem medizinischen Bereich – wurden auf Plattformen wie YouTube, Facebook, Instagram, TikTok oder Twitter  gelöscht, ausgeblendet oder mit Warnhinweisen versehen. Videos wurden verborgen, Profile gesperrt, ganze Kanäle ohne Vorwarnung gelöscht.

Dabei traf die Zensur nicht etwa gewaltverherrlichende oder beleidigende Inhalte, sondern oft Beiträge mit alternativen Perspektiven, nicht genehmen Expertenmeinungen oder unbequemen Fragen. Die Algorithmen wurden so programmiert, dass bestimmte Begriffe automatisch zu einer Sichtbarkeitsbremse führten – darunter „Impfschaden“, „Plandemie“, „Great Reset“ oder „mRNA“.

Offiziell geschieht dies zur „Bekämpfung von Desinformation“. Doch was ist Desinformation – und wer entscheidet das? In vielen Fällen waren es „Faktenchecker“ privater Firmen, teils finanziert durch staatliche Stellen, NGOs oder Tech-Konzerne selbst, die Inhalte bewerteten. Das Problem: Diese Instanzen arbeiten oft nicht unabhängig, sondern im Sinne geopolitischer, wirtschaftlicher oder ideologischer Interessen.

Zensur ist dabei nicht mehr nur ein politisches Werkzeug autoritärer Regime – sie hat längst den Westen erreicht. In Deutschland wurden unter dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) tausende Inhalte gelöscht. In den USA wurde offengelegt, dass Regierungsbehörden in direktem Kontakt mit Social-Media-Plattformen standen, um Inhalte „anzupassen“. Die Grenze zwischen Staat und Konzerninteresse verschwimmt zunehmend – ein gefährlicher Trend.

Diskutierte und bereits umgesetzte Zensurschritte beinhalten:

  • KI-gestützte Sprachüberwachung in Chats, Kommentaren und Posts
  • „Trusted Flaggers“ (Plattformen autorisierte Personen oder Organisationen, die Inhalte melden dürfen, welche gegen die Richtlinien oder Gesetze verstoßen), die in Echtzeit melden, was gelöscht werden soll
  • Digitale Identitätspflicht, um Meinungsäußerung zurückverfolgbar zu machen
  • Globale Koordinierungsstellen, die Inhalte weltweit regulieren sollen 
  • Plattformübergreifende Sperrlisten – wer auf einer Plattform gesperrt wird, wird es bald überall sein

Die Frage ist nicht mehr nur: Was wird gelöscht?
Sondern: Was darf überhaupt noch gedacht werden – ohne Konsequenzen?

Und während manche jubeln, dass „Hassrede“ verschwindet, merken sie nicht, dass auch unbequeme Wahrheiten mit untergehen. Dass Zensur selten mit den lautesten Worten beginnt, sondern mit der stillen Gewöhnung.

Denn sobald wir akzeptieren, dass es „gute“ und „schlechte“ Meinungen gibt, haben wir die Basis der freien Gesellschaft bereits verlassen. Wahrheit ist kein Algorithmus. Sie lebt vom Diskurs, von Widerspruch, von Vielfalt.

Vielleicht ist jetzt der Moment, uns zu erinnern:
Freiheit bedeutet nicht, alles zu sagen, was beliebt –
sondern alles sagen zu dürfen, auch wenn es unbequem ist.

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