Zitat von – Rabindranath Tagore
Es gibt Momente, in denen eine einfache Geste mehr sagt als tausend Worte. Der Akt, einen Baum zu pflanzen – wissend, dass man selbst nie seine Früchte kosten oder seinen Schatten genießen wird – ist eine stille Form von Liebe. Eine tiefe, unspektakuläre Geste der Verbundenheit. Für das Leben. Für die Zukunft. Für Menschen, die man nie kennenlernen wird.
Weltweit gibt es heute wunderbare Initiativen, in denen freiwillige Helfer Bäume pflanzen. Millionen Bäume, gesetzt für das Klima, für die Erde, für kommende Generationen. Ein Hoffnungsschimmer inmitten globaler Krisen. Doch wenn du einmal mit offenen Augen durch unsere heimischen Wälder gehst, wirst du etwas Eigenartiges bemerken: Kaum ein Baum dort trägt Früchte, die der Mensch essen könnte. Wo einst Vielfalt wuchs, herrschen heute Monokulturen – Fichten, Kiefern, industrielle Plantagen. Wälder, die wir nutzen, aber nicht teilen. Nutzwälder, keine Lebensräume.
Und wenn doch irgendwo ein Apfelbaum steht, ist er meist eingezäunt. Eigentum. Verboten zu pflücken. Die Frucht gehört nicht mehr der Erde, sondern dem Grundbuch. Die Ernte wird gesichert, die Natürlichkeit versiegelt. Es scheint, als hätten wir vergessen, dass Nahrung einst frei zugänglich war – Geschenk und Teil des Gemeinwohls. Haben wir verlernt, dass der Wald einst auch Vorratskammer war? Dass man auf Wanderungen nicht nur Stille, sondern auch Beeren, Nüsse, Äpfel finden konnte?
Warum pflanzen wir keine Obstbäume in die Wälder? Oder Walnüsse, Esskastanien, Pflaumen, Birnen? Bäume, die nicht nur Schatten schenken, sondern auch Nahrung. Die nicht nur der Holzindustrie, sondern auch dem wandernden Kind, dem hungrigen Tier, dem Vorbeikommenden etwas geben. Ist es nicht seltsam, dass wir Wälder zulassen, in denen der Mensch nichts mehr findet außer Stämme für die Säge? Wo Vielfalt als unpraktisch gilt, weil sie sich schlechter verwalten lässt?
Vielleicht ist jetzt die Zeit, umzudenken. Was, wenn jeder von uns einmal im Jahr beim Spaziergang einen Obstkern, einen Nuss-Sämling oder einen kleinen Fruchtbaum in die Erde setzt – ganz ohne Anspruch, ohne Eigentum, ohne Zaun? Einfach so. Für das Leben. Für eine Zukunft, in der auch unsere Kinder auf einer Wanderung eine Birne pflücken können, ohne dass ein Schild „Privatbesitz“ ruft. Eine Zukunft, in der Nahrung nicht nur Handelsware, sondern wieder Teil der Landschaft ist.
Stell dir vor, wir würden wieder Wälder gestalten, die schenken – nicht nur liefern. In denen Menschen, Tiere, Insekten gemeinsam leben, essen, atmen dürfen. Wälder, die wieder mehr sind als Plantagen. Wälder, die erinnern, dass die Erde nicht nur Rohstoffquelle ist, sondern Heimat.
Der Baum fragt nicht, wem du bist. Er wächst einfach – still, stark, beständig. Er unterscheidet nicht zwischen deinem Namen und dem eines Fremden. Er kennt kein Mein und Dein. Und vielleicht ist genau das die Art von Welt, die wir wieder nähren sollten. Eine Welt, in der Frucht und Schatten nicht Besitz, sondern Geschenk sind.
Denn wer heute einen Samen sät, dessen Früchte er nie erntet, der hat etwas verstanden, das vielen entgangen ist:
Dass das Leben größer ist als wir.
Und genau deshalb lohnt es sich, zu geben – selbst dann, wenn wir nichts zurückerwarten.
Denn in diesem Geben liegt ein stilles Vermächtnis.
Eines, das bleibt.
Internationale & globale Organisationen die Bäume pflanzen (nicht Fruchtbäume soweit mir bekannt ist) – NGO & Charity
Sadhana Forest (Indien, Haiti, Kenia)
Freiwilligenbasis seit 2003, fördert Wiederaufforstung indigener Wälder, Umwelterziehung und nachhaltiges Leben – ideal für praktische Einsätze als Volunteer vor Ort
Global Tree Initiative („Plant Grow Save“)
Global agierende Community, über 4 Mio Bäume in 67 Ländern. Mitglieder können eigene Pflanzgruppen gründen oder Bäume „sponsoren“
plantgrowsave.org
Give Me Trees (Indien)
Bereits 23 Mio Bäume gepflanzt mit Unterstützung von über 1 200 Freiwilligen, kombiniert Gemeinschaftsprojekte, Schulungsangebote und Baumnurserien
givemetrees.org
EcoSikh (Indien – Punjab)
Pflanzt dichte „Miyawaki-Miniwälder“ mit Freiwilligen – schnelle, biodiversitätsreiche Aufforstung mit über einer Million Bäumen geplant
Trees for the Future
Setzt auf Agroforstwirtschaft in Afrika & anderen Regionen, verbindet Pflanzungen mit Ernährungssicherheit. Schon über 210 Mio Bäume angepflanzt
International Tree Foundation (ITF)
Seit 1922 aktiv, arbeitet Gemeinden z. B. in Afrika und UK. Betonung auf Community-Reforestation, über 20 Mio Bäume gesetzt
Tree Aid
Stärkung ländlicher afrikanischer Gemeinschaften durch Agroforstsysteme. 22 Mio Bäume gepflanzt – Schwerpunkt: Trockengebiete
Eden Reforestation Projects
Pflanzt in Entwicklungsländern – mehr als 20 Mio Bäume pro Monat, verfolgt sozioökonomischen Impact (Arbeit, Einkommen)
Arbor Day Foundation (USA)
Pflanzt jährlich über 5 Mio Bäume, bietet lokale Freiwilligenaktionen und Wiederaufforstung nach Katastrophen
American Forests (USA)
Älteste NGO der USA, mit Ziel bis 2030 vier Milliarden Bäume zu pflanzen. Unterstützt lokale Pflanzaktionen und Waldschutz
globalforests.org
National Forest Foundation (USA)
Unterstützt die Pflege und Wiederaufforstung von Nationalwäldern – mit Freiwilligen vor Ort und regionalen Programmen
Trees for Cities
Seit 1993 urbanes Baumpflanzen mit Freiwilligen. Über 1,8 Mio Bäume in Städten, inklusive „Edible Playgrounds“ – essbare Spielplätze
Woodland Trust
Pflanzt und schützt Wälder – über 5 Mio Bäume und 1 000 öffentliche Wälder. Engagiert Freiwillige national
WikiWoods
2007 in Berlin gegründet. Koordiniert via Onlineplattform Pflanzaktionen – seit 2021 über 173 000 Bäume gepflanzt, teils auch Obstbäume
Bergwaldprojekt
Seit 1987 active: Pflege- und Wiederaufforst-Einsätze in (Berg‑)Wäldern mit Freiwilligen in Deutschland & der Schweiz.
Bild: freepik.com
