In einer Zeit, in der jeder Schritt, jeder Puls, jede Mahlzeit von einer Uhr getrackt und in eine App übertragen wird, stellt sich eine zentrale Frage: Geht es hier wirklich um unsere Gesundheit – oder um Kontrolle?
Wearables – also tragbare Technologien wie Smartwatches, Fitnessarmbänder oder „intelligente“ Kleidung – werden der Bevölkerung als Hilfsmittel zur Selbstoptimierung verkauft. „Bleib fit“, „behalte dein Herz im Blick“, „erreiche deine Ziele“ – so lauten die Versprechen. Was auf den ersten Blick nach Selbstfürsorge klingt, ist bei näherer Betrachtung oft Teil einer vielschichtigen Agenda.
Denn wenn dein täglicher Bewegungsradius, dein Schlafrhythmus, deine Kalorienzufuhr, dein Stresslevel und sogar deine Emotionen in Echtzeit erfasst und gespeichert werden, dann entsteht ein detailliertes Profil – nicht nur für dich, sondern vor allem für jene, die auf diese Daten Zugriff haben. Versicherungen, Arbeitgeber, Behörden – und in Zukunft womöglich ein globales Social Credit System.
Wearables technische Geräte die man direkt am Körper trägt.
Vor dem U.S. House Subcommittee on Health am 24. Juni 2025 erklärte Kennedy, dass: Wearables zentral für seine „MAHA“-Initiative seien. Seine „Vision“ sei, dass „jeder Amerikaner innerhalb von vier Jahren ein Wearable trägt. Er argumentierte Gesundheitsdaten in Echtzeit (z. B. Herzfrequenz, Blutzucker) helfen, Ernährung und Bewegung eigenständig zu steuern. Aktienkurse von Herstellern wie DexCom, Abbott, sowie Oura Health stiegen nach seiner Ankündigung deutlich. Startups für Schlaf-/Gesundheitsdaten und Tech-Riesen wie Apple, Google, Garmin profitieren von mehr Wearable-Verkäufen.
„Wearables“ messen verschiedene Gesundheitsdaten – z. B.:
- Fitness-Tracker (Schritte, Herzfrequenz)
- Smartwatches (z. B. Apple Watch, Garmin)
- Schlaf- und Gesundheitsringe (wie Oura Ring)
- Kontinuierliche Glukosemesser (CGMs) zur Diabetes- oder Gesundheitsüberwachung
Gesundheit als Vorwand – Kontrolle als Ziel?
In China ist die Verknüpfung von Verhalten, Gesundheit und gesellschaftlicher Bewertung längst Realität. Wer sich „gut“ verhält – also systemkonform –, erhält Vorteile: Reisen, Kredite, Jobangebote. Wer abweicht, wird sanktioniert. Was, wenn dieses System nun auch im Westen schleichend eingeführt wird – getarnt als gesundheitlicher Fortschritt?
Denn das Tragen von Wearables erzeugt eine permanente Rückmeldungsschleife. Belohnung durch App. Tadel durch Punktabzug. Der Mensch wird zur kontrollierten Variable im digitalen Spiel um Daten, Disziplin und Anpassung. Die Technik, die uns dienen sollte, wird zum Taktgeber eines Systems, das unsere Autonomie unterwandert.
Sicherheitsexperten warnen vor Sicherheitslücken und Datenschutzrisiken, u. a. Zugriffe auf vertrauliche Gesundheitsdaten oder Standortinformationen – bis hin zu versicherungstechnischer Diskriminierung .
Die neuen Helden – oder neue Ablenkung?
In dieser Lage wird gerne auf Hoffnungsträger gesetzt. Menschen wie JFK Jr., von vielen als heimlicher Retter gesehen. Doch auch hier gilt: Beurteile niemanden nach dem Glanz seiner Inszenierung – sondern nach seinen Handlungen.
Wer tatsächlich für Freiheit, Transparenz und Souveränität steht, wird sich nicht zum Werkzeug globaler Kontrollsysteme machen lassen. Doch leider zeigt sich immer wieder: Auch vermeintliche Helden werden instrumentalisiert, genutzt, gezielt aufgebaut – um Hoffnung zu geben, während im Hintergrund die Strukturen der Überwachung zementiert werden.
Die stille Gefahr von Antennen, Drohnen und Kontrolle
Moderne 5G-Antennen, Smart-City-Infrastrukturen und autonome Drohnen sind nicht nur faszinierende technische Meisterleistungen – sie sind auch potenzielle Werkzeuge der Kontrolle. Eine 5G-Antenne ist in der Lage, standortgenaue Daten in Echtzeit zu übertragen. In Kombination mit KI-gesteuerten Systemen, Überwachungskameras oder Gesichtserkennung können Bewegungsmuster analysiert, gespeichert – und im Ernstfall sanktioniert werden.
Stell dir vor, eine Drohne erkennt dich auf einem Platz. Deine digitale ID ist verknüpft mit deinem Social-Score, deiner CO₂-Bilanz oder deinem aktuellen Impfstatus. Ein als „abweichend“ eingestuftes Verhalten – z. B. das Betreten einer gesperrten Zone – könnte automatisch eine Reaktion auslösen: eine Warnung, ein Drohnenflug, vielleicht sogar gezielte elektromagnetische Besendung.
Was können wir tun?
Wir dürfen Technik nicht dämonisieren – aber wir müssen sie hinterfragen. Wearables mögen motivieren. Aber sobald sie Teil eines Belohnungssystems werden, das dein Leben bewertet und Zugriff auf deine intimsten Daten gewährt, wird aus Hilfe Kontrolle.
Die wirkliche Frage ist: Wem gehört dein Körper? Wem gehört dein Verhalten? Und wem gehören deine Daten?
Vielleicht liegt der wahre Akt der Souveränität heute darin, nicht mitzumachen. Die Uhr abzulegen. Den Schrittzähler zu ignorieren. Und der Stimme in dir mehr zu vertrauen als dem Algorithmus einer Gesundheits-App.
Denn Freiheit beginnt da, wo du deine Selbstverantwortung zurückholst – auch und gerade in einer Welt, die dir vorgaukelt, du seist nur dann gesund, wenn du dich freiwillig überwachst.
Bild: freepik.com
